Integrationsgruppe
Mein Tag in der großen Elefantengruppe
„Der Bus steht schon vor der Tür!“, ruft meine Mutter. Sie zieht mir die Jacke an und hängt mir die Tasche mit meinem Frühstück, der Ersatzwäsche, dem Mitteilungsheft und dem Tagebuch um.
In den Bus, der mich zu meinem Kindergarten fährt, kann ich schon alleine einsteigen. Jetzt kann es losgehen! Mama winkt mir noch nach. Wir holen noch drei weitere Kinder ab, bevor wir im Kindergarten ankommen. Dort stehen schon die Erwachsenen an der Tür und warten auf uns. Ich habe meine Erzieherin Lisa entdeckt. Es ist schön, wie sie sich freut, mich zu sehen: „Hallo, Guten Morgen! Schön, dass du heute da bist!" Beim Aussteigen hilft sie mir. Wir schauen nach den anderen Kindern aus unserer Gruppe und gehen gemeinsam in unser Haus.
Dort an der Garderobe, bei meinem Foto, ist mein Platz für Jacke und Schuhe. Lisa geht mit mir zu meinem Tagesplan. Auf den Bildern kann ich sehen, dass wir heute schwimmen gehen. Sie fragt nach, wie es im Zoo mit der Mama war. Ich kann noch nicht so gut reden, aber sie gibt sich Mühe, mich zu verstehen und wartet auf meine Antwort.
Mit meinem Rucksack in der Hand gehe ich in unser Zimmer. Zwei Kinder, die von ihren Mamas gebracht wurden, sind schon da und spielen auf dem Bauteppich. Wie jeden Morgen setze ich mich an unseren Esstisch und packe mein Frühstück aus. Heute hab´ ich Äpfel dabei, die esse ich am liebsten. Doch die Dose geht mal wieder nicht auf! Ich rufe nach Hilfe und bin doch wieder erstaunt, wie gut ich verstanden werde.
Jeder darf frühstücken, wann er will. Auch einer der Großen setzt sich zu uns. Wir unterhalten uns, probieren und tauschen unser Mitgebrachtes. Lisa setzt sich mit meinem Tagebuch zu mir. Da steht, was ich gestern mit meiner Mama nach dem Kindergarten gemacht habe, und wir unterhalten uns darüber.
Danach dürfen wir spielen – was, mit wem und solange wir wollen. Die Großen spielen mit, bieten uns Hilfe an, schauen uns zu. An manchen Tagen haben die Großen etwas vorbereitet und wer Lust hat, kann mitmachen. Ich finde es gut, dass ich es mir aussuchen kann, ob ich mitmachen will oder nicht.
An bestimmten Vormittagen in der Woche habe ich wichtige Termine. Da werde ich abgeholt aus der Gruppe und ich kann alleine oder auch mal mit einem Freund zusammen, mit einem Erwachsenen spielen, turnen oder sprechen üben. Manchmal soll ich da Dinge machen, die ich nicht so gerne tue. Aber je öfter ich es übe, umso besser kann ich es. Ihr solltet mal sehen, wie die Großen sich dann freuen! Na ja, ich bin dann auch begeistert von mir.
Heute ist unser Schwimmtag. Wir teilen uns dann in zwei Gruppen auf. Als ich dran bin, muss ich erst einmal laut hüpfen, so freue ich mich darauf.
Nach dem Schwimmen müssen wir alle noch gemeinsam unsere Gruppe aufräumen, dann gibt es endlich Mittagessen. Jedes Kind hat seinen festen Platz, außer am Freitag, da dürfen wir uns aussuchen, bei wem wir sitzen wollen. Wenn alle sitzen, geben wir uns die Hände und wünschen uns einen guten Appetit.
Wenn alle mit dem Essen fertig sind und wir abgeräumt haben, gehen wir Zähne putzen. Von dem Gedanken, dass der Dreck von den Zähnen muss, bin ich nicht so überzeugt. Ich esse die Zahnpasta lieber auf!
Wenn wir fertig sind, spielen wir noch etwas im Flur. Dort treffe ich auch Kinder aus den anderen Gruppen. Dann ist auch schon Schlummerzeit. Davor holt jeder seine Matratze und legt sie auf seinen Platz in der Gruppe. Die Kinder können dann mit Freunden noch Bilderbücher anschauen, bevor jeder es sich auf seiner Matratze gemütlich macht. Dann wird noch über den Tag gesprochen, schon mal erzählt, was morgen so los ist, und eine Geschichte vorgelesen.
Nach dem Schlummern ist Gartenzeit. Ich gehe aber in die Schlafgruppe. Die ist in einem anderen Gruppenraum. Wenn ich ausgeschlafen habe, gehe ich wieder in meine Gruppe zurück. Dort sitzen ein paar Kinder am Tisch, die aus dem Garten schon da sind
Ich setze mich schnell dazu. Wer möchte, kann sich auch was vom Obstteller nehmen. Marta liest uns dabei oft noch eine Geschichte vor, wir wünschen uns das immer so sehr.
Jetzt kommen schon bald die Busse. Ich helfe, den Tisch abzuräumen und brauche selbst ein wenig Hilfe, meinen Mund von Joghurt zu befreien. Lisa gibt mir das Bild, das ich für meine Mama gemalt habe. Schnell ab damit in den Rucksack, Jacke und Schuhe an! Wir treffen uns mit allen aus dem Kindergarten in der großen Halle und singen gemeinsam die Abschiedslieder. Als wir rausgehen, rufen uns die Kinder, die von den Eltern abgeholt werden, noch „Tschüss!” hinterher. Ich muss immer noch die Großen zum Abschied ganz fest drücken. Wenn alle im Bus sitzen, kann es losgehen. Die Erwachsenen winken uns noch zu: „Tschüss! Kommt gut nach Hause! Bis Morgen!”