Zukünftige Finanzberaterinnen und Finanzberater bei der Lebenshilfe Heidelberg
Empathie, Mitgefühl und ein unvoreingenommener Umgang miteinander zählen mehr denn je. Im Privatleben genauso wie im Beruf. Sozialkompetenz gilt daher heute als Schlüsselqualifikation für viele Positionen im Berufsleben. Doch wie ist es möglich, die soziale Kompetenz junger Menschen in der Ausbildung zu fördern? Die Sparkasse Heidelberg verfolgt hierzu in Kooperation mit der Lebenshilfe Heidelberg einen innovativen Ansatz: Der Ausbildungsplan der angehenden Bankkaufleute und Finanzassistenten sieht eine Woche Hospitanz in den verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe vor. Statt Kundenkontakt, Finanzthemen und Betriebswirtschaftslehre bedeutet das, mit Menschen aller Altersstufen mit geistiger und mehrfacher Behinderung zusammenzuarbeiten. Das Ziel: Berührungsängste abbauen und Verständnis aufbauen.
Nach einer Corona-bedingten Pause in den letzten zwei Jahren durften nun die zehn Bankkaufleute und die zwölf Finanzassistenten des Ausbildungsjahrgangs 2021 ihr Sozialprojekt absolvieren. Eine Woche, die bei vielen Auszubildenden mehr bewirkte, als nur über den berühmten Tellerrand zu blicken. Was sie in diesen Tagen lernen und erleben konnten, war zum Ende des Projektes Anlass für eine beeindruckende Präsentation vor den Führungskräften, Ausbilder und Auszubildenden der Sparkasse Heidelberg. „Viele von uns haben in den Werkstätten, der Wohnhilfe und im integrativen Kindergarten gleich Hand angelegt und mitgearbeitet, aber eigentlich ging es um das Zwischenmenschliche“, fasste es Hasan Bey Uzun zusammen. Es sei eine Freude gewesen, mit wie viel Respekt und Wertschätzung die Menschen in den Einrichtungen sie täglich empfangen haben. So wurden Hemmschwellen überwunden und die Begegnungen sorgten bei allen für bleibende und wertvolle Erfahrungen. „Vieles hat uns aber auch zum Nachdenken angeregt“, ergänzte Ellen Angstmann. „Zum Beispiel, dass wir die kleinen Dinge mehr wertschätzen sollten.“
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Lorenz freut sich, dass sich die Auszubildenden auf dieses Experiment eingelassen haben: „Schließlich wussten die Auszubildenden beim Unterzeichnen ihres Ausbildungsvertrages nichts davon.“ Unter den vielen geladenen Gästen von der Berufsschule, der IHK und der Agentur für Arbeit war auch Winfried Monz als Vorstand der Lebenshilfe Heidelberg: „Berührend haben uns die jungen Leute ihre Erlebnisse geschildert. Es wird dabei deutlich, dass es natürlich Unterschiede in den Arbeitsfeldern geben mag, es aber am Ende immer auf die Beziehung ankommt.“ Eine solch gute Beziehung pflegt die Sparkasse Heidelberg schon sehr lange zu dem Verein, der schon vor 62 Jahren gegründet wurde. So durfte sich denn auch Monz im Anschluss an die Präsentation über eine Spende für die Lebenshilfe Heidelberg freuen.
