Tierischer Besuch in den Fördergruppen
Seit 2009 betreibt Hans-Jürgen Rhein aus dem hessischen Oberzent einen mobilen Streichelzoo. Mit seinen Tieren bietet er im Rahmen der tiergestützten Therapie Einsätze in Senioreneinrichtungen, Kindergärten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung an – ein Angebot, das für die Fördergruppen der Heidelberger Werkstätten gerne angenommen wurde.
Für jeweils zwei Stunden war der Streichelzoo an unterschiedlichen Terminen an den Standorten in Heidelberg, Hockenheim und Sandhausen zu Besuch. Mit dabei: Hasen (Feldhasen, Kaninchen), ein Schwein, Hühner, ein Hund, ein Minischaf, Mäuse und Meerschweinchen.
„Der tierische Besuch kam bei den Menschen in unseren Fördergruppen super an“, berichtet Mareike Marx, die Leiterin dieses Bereiches bei den Heidelberger Werkstätten. Die Tiere liefen auf dem Boden und den Tischen herum, konnten gefüttert, auf den Arm genommen und gestreichelt werden. Damit das auch bei Leuten klappte, die das Tier nicht so gut selbst halten können, hatte Hans-Jürgen Rhein auch kleine Körbchen dabei, in die die Tiere hierfür gesetzt wurden“, so Marx.
Die Wirkung der Begegnung mit den unterschiedlichen Tieren ist vielfältig. Viele Menschen hatten früher selbst Tiere oder haben aktuell noch ein Haustier und verknüpfen positive Gefühle damit. Die gemeinsame Begegnung mit den Tieren regt Gespräche und die Interaktion untereinander an. „Manchen Klienten fällt es schwer zu sprechen oder sich auszudrücken. Bei diesem gemeinsamen Thema lassen sich manche motivieren, sich verbal auszutauschen. Gleichzeitig ist mit den Tieren aber eine verbale Kommunikation nicht notwendig, was für Klienten, die nicht sprechen, eine schöne Erfahrung ist“, erzählt die Leiterin der Fördergruppen. Menschen, die normalerweise stark lautieren oder eher sehr aktiv und nervös sind, werden wiederum oft viel ruhiger in Anwesenheit der Tiere. „In Heidelberg gibt es beispielsweise einen Klienten in der Fördergruppe, der normalerweise sehr stark lautiert. Als die Tiere zu Besuch da waren, war eine lange Zeit beruhigt und konnte dem Geschehen entspannt folgen“, so Marx.