Antidiskriminierungsberatung und Empowerment in Heidelberg
Gemeinsam mit dem Verein "Mosaik Deutschland" hat das städtische Amt für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit vielen anderen Initiativen 2018 das Heidelberger Antidiskriminierungsnetzwerk ins Leben gerufen – und nun die Angebote aller Akteure in der Broschüre "Gemeinsam. Gleichberechtigt." gesammelt. Mehr als 50 Angebote sind darin aufgeführt, darunter auch die der Offenen Hilfen der Lebenshilfe Heidelberg.
Der von der gemeinsamen Initiative geführte Kampf gegen Diskriminierung aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung oder Religion beruht auf drei Säulen: Beratung, Stärkung und Bildung. Für alle, die das Gefühl haben, benachteiligt worden zu sein, bietet der Verein "Mosaik" in Heidelberg eine Einzelfallberatung an. Wenn notwendig, wird auch die Betreuung bei Rechtsstreitigkeiten übernommen. Drei bis fünf Menschen melden sich dort derzeit pro Monat. "Aber man weiß, dass die Dunkelziffer viel höher ist", erklärt Yasemin Soylu, zweite Vorstandsvorsitzende des Vereins, in einem Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung.
Die Stärkung, also das "Empowerment", steht als zweite Säule im Mittelpunkt. Hierbei geht es vor allem darum, die eigenen Ohnmachtsgefühle zu überwinden und sich im Netzwerk mit anderen gegenseitig zu stärken. Der dritte Punkt in der Antidiskriminierungsarbeit, der Aspekt der Bildung, richtet sich an alle Bürger. Hierfür sind in der neuen Broschüre neben den Beratungsangeboten für Betroffene auch alle bereits zu dem Thema bestehenden Bildungs- und Weiterbildungsangebote in übersichtlicher Form gelistet.
Neben vielen anderen Anlaufstellen enthält die Broschüre auch Informationen zu den spezifischen Angeboten der Lebenshilfe Heidelberg im Bereich der Antidiskriminierungsberatung. Die Schwerpunkte der von den Offenen Hilfen angebotenen Beratung liegen neben Informationen zu Ansprüchen und Zugangswegen zu Leistungen für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung oder Autismus insbesondere in den Bereichen Zukunftsberatung, Inklusionsberatung, dem Elternberatungstelefon sowie der Konflikt- und
Moderationsbegleitung. Die Beratung kann auf Deutsch, Englisch, oder auch in Leichter Sprache stattfinden. Der Erstkontakt kann entweder telefonisch unter (06221) 339 23-0 oder durch eine Mail an info(at)offene-hilfen-heidelberg.de erfolgen.
Wer sich über das Netzwerk und die unterschiedlichen Akteure schlau machen möchte, oder wer selbst von Diskriminierung betroffen ist und eine passende Anlaufstelle sucht, kann die Broschüre "Gemeinsam. Gleichberechtigt." kostenlos beim Amt für Chancengleichheit und bei "Mosaik Deutschland" bestellen oder direkt unter diesem Link als PDF herunterladen. Ab sofort wird das Heft zudem auch in den städtischen Bürgerämtern ausliegen.